Konzeptionelles Arbeiten mit Astragalen

Förderschwerpunkte

Basiskompetenzen als übergreifende Entwicklungsziele stärken (Selbst-, Sozial-, Sach- und Methodenkompetenz):

 

  • Aufmerksamkeit und Konzentration 
  • Ausdauer
  • Umgang mit Erfolg und Misserfolg
  • Kooperationsfähigkeit aufbauen
  • Informationsverarbeitung- und Handlungsgeschwindigkeit
  • Koordination und Umsetzung von Sinneswahrnehmungen
  • visuelles Gedächtnis
  • auditive Aufmerksamkeit

 


Bildungsbereiche

  • mathematische Bildung
  • Zahlenverständnis entwickeln ( z.B. Zahl als Anzahl und als Ordnungszahl)
  • Raum-Lage-Beziehung erfahren, zu beschreiben und
      dabei Begriffe wie „oben“, „unten“ „vorne“, „hinten“,
      „rechts“, links“ zu verwenden
  • soziale und interkulturelle Bildung
  • sprachliche Bildung

 

 

 


Erfahrungsbericht aus dem Offenen Ganztag

Die Kinder werden im Umgang mit den Astragalen auf spielerische Weise motiviert, individuelle Entwicklungsprozesse zu aktivieren  und unterschiedliche Fähigkeiten und Fertigkeiten in verschiedenen Bereichen zu stärken und weiter zu entwickeln. So werden vor allem die oben aufgeführten Schwerpunkte beim Spiel gefördert und gefordert. Hervorzuheben ist, dass das Interesse an mathematischer und sprachlicher Bildung geschlechterunabhängig unterstützt wird. Die Kinder erfahren sich als kompetente Forscher und Entdecker, die sich auf unterschiedlichen sprachlichen Ebenen austauschen können. Anderen zu erklären wie man vorgegangen ist , was man sich gedacht hat, den anderen zuzuhören, welche Ideen, neuen Spielregeln sich entwickelt haben und diese nachzuvollziehen, sind wichtige Bausteine auch im Bereich des sozialen Lernens.

 

Das Spiel mit den Astragalen beinhaltet eine innere Differenzierung in sich selbst und bedient unterschiedliche Anforderungsbereiche. So wird das Spiel vor allem den heterogenen Gruppen gerecht und kann hervorragend in inklusiven Settings eingesetzt werden.

 

Weiterhin besteht die Möglichkeit das Spiel im  Hinblick auf die Förderschwerpunkte zielgerichtet einzusetzen und zu variieren. Das Spiel bietet den Teilnehmern einerseits die Möglichkeit sich allein selbst auszuprobieren und herauszufordern durch die gesteigerten Anforderungen des Spiels mit den Astragalen um Geschicklichkeit und Schnelligkeit als auch andererseits sich mit anderen auszutauschen, zu beraten und zu messen. Die Zeitdauer des Spiels ist nicht vorgegeben und kann von den Kindern oder dem Anleiter frei gewählt werden.

 

Im Bereich AG Gehirnjogging und Ganzheitliches Denken lässt es sich perfekt einfügen. Wahrnehmen ist ein aktiver Prozess, bei dem sich das Kind mit allen Sinnen seine Umwelt aneignet und sich mit ihren Gegebenheiten auseinandersetzt. Das Greifen ist immer auch ein Begreifen, das Fassen ein Erfassen.

 

Ganzheitliches Lernen ist Lernen mit allen Sinnen

 

Einige Regionen des Gehirns, z. B. für die sensorischen (Verarbeitung von Sinneseindrücken) und motorischen (willkürliche Steuerung von Körperbewegungen) Bereiche sind symmetrisch in beiden Gehirnhälften vorhanden und dann für die jeweils andere Körperseite zuständig, das heißt die linke Gehirnhälfte steuert die rechte Körperseite und umgekehrt.

 

Viele wichtige Funktionen und Fähigkeiten sind jedoch asymmetrisch, nur oder überwiegend einer Gehirnhälfte zugeordnet. Die linke Gehirnhälfte denkt logisch, analytisch, in Sprache und festgelegten Strukturen und erkennt und ordnet Einzelheiten, um für die handlungsorientierte Umsetzung zu sorgen, während die rechte Gehirnhälfte unmittelbar in Bildern, Zusammenhängen, Gefühlen, mit Fantasie, Kreativität und Intuition ganzheitlich denkt. Das Spiel spricht viele Sinne an.

 

Gehirnjogging ist keine Nachhilfe und es werden auch keine Defizite vom Unterricht nachgeholt.

 

Vielmehr soll ein ganzheitliches Gedächtnistraining auf spielerischer Art Sinneswahrnehmungen verknüpfen und damit zu einer Steigerung der Gehirnleistung beitragen.

 

 

 Für mich ist das Spiel mit den Astragalen daher nicht nur ein Spiel mit kleinen Knochensteinen, sondern ein Spiel mit wenig Material und einer großen Vielfalt an Einsatz- und Spielmöglichkeiten.

 

Ich bin immer wieder auf der Suche nach passenden Spielmaterial, dass für mich schnell und für alle Altersgruppen und geschlechterunabhängig einsetzbar ist. Der zeitliche Rahmen in der OGS ist begrenzt und ich habe nicht die Möglichkeit große Spielfelder im Schul- und Betreuungsalltag aufzubauen. Die Astragale sind leicht zu transportieren und ermöglichen mir auch ein Spiel im Freien oder unterwegs. Ich bin räumlich nicht begrenzt und kann es doch vielfältig einsetzen.

 

Bei uns geht es nicht darum der/die Beste zu sein, sondern darum, dass jeder Teilnehmer mit Freude von den Übungen profitiert.

 

 Annette Sander ( Ergotherapeutin)

 

Koordinatorin offener Ganztag, der AWO Kreisverband Kleve